Direktbeauftragung - 2015
Auftraggeber: Umsonst & Draussen e.V.
Aus 3000 ausrangierten Pfandbechern entstand eine Lichtinstallation in Form von 7 Bällen. Die Becher wurden mit Heißkleber verbunden. Die Radien der Kugeln leiten sich aus der konischen Grundform der Becher ab. Die etwa 1 m großen Kugeln werden vor dem Kunstzelt in einem Rudel auf der Wiese arrangiert und nachts von innen beleuchtet. Die Installation kann vom 18. - 21.6. beim Umsonst & Draussen auf den Mainwiesen in Würzburg besichtigt werden.
Durch die Verbindung und Wiederholung der kleinteiligen Formen entstehen wabenartige Strukturen und ein flauschig organischer Gesamteindruck. Es finden sich Assoziationen zu beispielsweise reifen Löwenzahnpflanzen, Makroaufnahmen von Pollen oder weiteren Strukturen aus der Natur.
Der Prozentsatz bei der Wiederverwertung von Kunststoffen steigt stetig an und Plastik gilt als eines der am besten recycelbaren Materialien. Dennoch ist Plastikmüll eines der dominantesten Probleme in der Umweltverschmutzung. Die Installation weist auf dieses Spannungsverhältnis hin. Durch die Zweckentfremdung entsteht aus dem potenziellen Müll noch einmal etwas Schönes – ein Versuch der Versöhnung mit dem ambivalenten Material. Das Kunstwerk stellt für den ausgemusterten Gebrauchsgegenstand ein unerwartetes temporäres Zwischenstadium dar. Die Skulpturen sind sehr filigran konstruiert und haben dadurch nur eine begrenzte Haltbarkeit. Nach ihrer Zerstörung werden die Becher dann endgültig dem Recyclingprozess zugeführt.
Vielen Dank an unsere tollen Helfer Geske, Jannik, Marie und Felix, die noch Ihre Brandblasen kühlen und wahrscheinlich vorerst mal genug gebechert haben. Am Vortag des Festivals wurden ca. 3000 Becher innerhalb von 10 Stunden zu 8 Bällen verklebt. Die Bälle wurden dann arrangiert und die Lampen inklusive Verkabelung installiert.
Die Mainpost berichtet in der Wochenendausgabe am 20.06.2015. Vielen Dank an Franziska Jünger für den schönen Artikel.